Vier Bewohner der Indonesischen Insel Pari haben Mitte Juli ein Schlichtungsgesuch beim Friedensrichteramt Zug eingereicht. Dieses richtet sich gegen die in Zug domizilierte Holcim AG, ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Zement und andere Baumaterialien. Die Zementherstellung ist äusserst treibhausgasintensiv.
Die GesuchstellerInnen fordern zusammengefasst und vereinfacht gesagt a) eine deutliche Reduktion der konzernweiten Treibhausgasemissionen (direkt und indirekte Emissionen) im Einklang mit klimawissenschaftlichen Erkenntnissen, b) eine anteilsmässige Kostenbeteiligung an aufgrund des Klimawandels notwendigen Flutschutzmassnahmen auf Pari (gemessen an Holcim’s historischen Treibhausgasemissionen) und c) anteilsmässigen Schadenersatz für auf der Insel entstandene Klimaschäden (gemessen an Holcim’s historischen Treibhausgasemissionen).
Hierbei handelt es sich um die erste ‚Klimaklage‘ gegen ein Unternehmen in der Schweiz. International betrachtet ist das Gesuch neuartig, zumal es Emissionsreduktionen und Schadenersatz kombiniert. Der weitere Gang des Verfahrens darf mit Spannung erwartet werden.
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